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Mit Projekten rund um Archive und Bibliotheken haben die Oberstufenklassen des Bildungsganges Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMI) am Joseph-DuMont-Berufskolleg die Vertreterinnen und Vertreter der Ausbildungsbetriebe begeistert.

Was sich für Außenstehende vielleicht angestaubt und antiquiert anhört, hat seinen ganz eigenen Charme, den die FaMIs auf vielfältige Art und Weise eingefangen haben.

Gleich drei Projekte beschäftigten sich mit der Bibliothek an sich: Diese ist aus Sicht der Auszubildenden deutlich mehr als ein Ort, an dem Bücher ausgeliehen werden können. Die Bibliothek wird zum Lebensort, den man 24 Stunden an sieben Tagen der Woche besuchen kann. Neben den Leseräumen gibt es einen Loungebereich und eine Dachterrasse, die in der Stadt wie eine grüne Oase wirkt. Nachhaltigkeit prägt den Bau ebenso wie den späteren Betrieb: So erzeugt die Bibliothek durch Photovoltaik selbst Strom.

Den Nachhaltigkeitsaspekt nimmt das Projekt „Bibliothek der Dinge“ als Teil der Sharing Economy besonders in den Blick. Sei es das Rührgerät, sei es die Bohrmaschine – es gibt kaum einen Gegenstand, der sich nicht für die Entleihe eignet. Das Konzept der Gruppe entspringt dabei den Zielen einer nachhalten Entwicklung der Vereinten Nationen.

Dem Gebrauchsnutzen fühlte sich auch das Projekt verpflichtet, das eine spielerische Vorbereitung auf die Zwischenprüfung zu Ziel hat. In einem Ratespiel gab es zu allen Teilen der Prüfung mögliche Fragestellungen, die bei der Vorbereitung auch den Spaß nicht zu kurz kommen lässt.

Mit den Daten aus historischen Schriften beschäftigte sich das Projekt der Gruppe von Hannah Dümpelmann. Da sie gerne schneidern, kam ihnen die Idee, alte Modeabbildungen aus historischen Zeitschriften zu neuem Leben zu erwecken. „Archive können eine Fundgrube für Neues sein“, betonte Hannah Dümpelmann. Auf der Basis einer Darstellung aus der Zeit des ausgehenden 19. sowie beginnenden 20. Jahrhunderts hatten sie eine Schnittvorlage für einen knöchellangen Rock entwickelt, den die Schülerin schließlich geschneidert hatte und zur Präsentation trug.

Nach einer Recherche in Archiven sah auch der Fall aus, den Vivien Jansen, Selina El Moutawakil, Frederike Heß und Maike Pollehn präsentierten. „Wir mögen alle True Crime Pod Casts“, erzählten die Auszubildenden unisono. Und so kam die Idee zu einem historischen Kriminalfall. Was da so echt aussieht, ist schließlich das Ergebnis von stundelanger Arbeit an Dokumenten, die in Sütterlin-Schrift von den Auszubildenden selbst geschrieben wurden. Zum Schluss fügen sich alle Dokumente zu einem Puzzle zusammen und ergeben die Lösung des Rätsels.

Die Bandbreite und die Qualität der Projekte, die allesamt mit viel Detailtreue umgesetzt wurden, begeisterten die Ausbilderinnen und Ausbilder, die zum Treffen des Arbeitskreises ans Joseph-DuMont-Berufskolleg gekommen waren. Viele nutzen die Möglichkeit, sich intensiv mit den Auszubildenden über die Ideen auszutauschen.

Text: Bernadette Scheurer